Analoges digital denken

Digitalisierung erweckt Print-Marketing zu neuem Leben

Digitalisierung stellt einen zentralen Erfolgsfaktor dar

Bereits vor der Corona-Pandemie war Digitalisierung ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Krise hat die Bedeutung digitaler Technologien für Wirtschaft und Gesellschaft allerdings mehr denn je vor Augen geführt. Für viele kleinere Unternehmen erwies sich beispielsweise ein smarter Webshop als echter Rettungsring und jene, die sich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt haben, sind nun im Vorteil. Auch Experten sehen die Digitalisierung der Arbeitsprozesse in Handel und Industrie längst als Schlüssel für die Wiederbelebung der Wirtschaft. Der Anspruch „Analoges digital denken“ ebnet mitunter in der Kundenkommunikation neue Wege. Führende heimische Handels- und Industriekonzerne zeigen im Print-Marketing, wie Brückenbauen zwischen der analogen und digitalen Welt gelingen kann, sowie welcher Mehrwert daraus gezogen wird.

Cloud statt Aktenschrank, virtuelles Meeting statt Geschäftsreise: Unternehmen wurden im letzten Halbjahr praktisch in Lichtgeschwindigkeit in das digitale Zeitalter katapultiert – zumindest jene, die dafür gerüstet waren. Verschiedenste Studien zeigen immer wieder, dass Österreich im internationalen Vergleich in puncto Digitalisierung noch Aufholbedarf hat. Um dem entgegenzuwirken, gab Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Juni den Startschuss für den „Digitalen Aktionsplan Austria“ . Die digitale Transformation soll als Hebel für Wachstum und Arbeitsplätze wirken – konkret in Form von 20.000 Arbeitsplätzen und 1,9 Prozent BIP-Wachstum pro Jahr.

Digital Transformation
„Das Marketing stellt in jedem Unternehmen eine Nahtstelle zwischen analoger und digitaler Welt dar. Schließlich bildet es den Knotenpunkt für Prozesse aus vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise Produktmanagement und Sales.“

Wolfgang Erlebach

CEO
Premedia GmbH

„Das Marketing stellt in jedem Unternehmen eine Nahtstelle zwischen analoger und digitaler Welt dar. Schließlich bildet es den Knotenpunkt für Prozesse aus vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise Produktmanagement und Sales.“

Wolfgang Erlebach

CEO
Premedia GmbH

Unterstützung bei der digitalen Transformation

Premedia mit Sitz in Wels und Wien hat es sich zur Aufgabe gemacht, heimische Hidden Champions in der digitalen Transformation zu unterstützen. „Print wird dabei von vielen als Synonym für das Analoge und Alte angesehen, das im Zuge der digitalen Transformation als Erstes auf dem Abstellgleis landen sollte. Das ist allerdings ein Irrglaube. Am Beispiel Print zeigt sich, dass wirklich alles digitalisiert werden muss“, führt er weiter aus. So hat beispielsweise J.u.A. Frischeis, Österreichs größter Händler für Holz und Holzwerkstoffe mit 57 Standorten in 17 Ländern, seine Print-Prozesse mit Unterstützung von Premedia erfolgreich automatisiert

„Durch den Einsatz maßgeschneiderter Software konnten Arbeitsprozesse verbessert werden. Unsere Katalogproduktion läuft nun zu 90 Prozent automatisiert ab und unsere Mitarbeiter können sich wieder auf kreative Aufgaben konzentrieren. Wir benötigen nicht einmal mehr die Hälfte der Zeit für die Produktion.“

Stefan Gotsmy

Project Manager
J.u.A. Frischeis

„Durch den Einsatz maßgeschneiderter Software konnten Arbeitsprozesse verbessert werden. Unsere Katalogproduktion läuft nun zu 90 Prozent automatisiert ab und unsere Mitarbeiter können sich wieder auf kreative Aufgaben konzentrieren. Wir benötigen nicht einmal mehr die Hälfte der Zeit für die Produktion.“

Stefan Gotsmy

Project Manager
J.u.A. Frischeis

Heimische Hidden Champions als Vorreiter

Glaubt man bösen Stimmen, ist klassisches Print-Marketing sowieso bereits seit Jahren tot. Allerdings löst Experten zufolge auch Massenansprache auf digitalem Wege, beispielsweise über E-Mail-Newsletter, längst keine Begeisterung mehr bei Konsumenten aus. Kommunikation nach „Gießkannenprinzip“ – idente Ansprache für alle – hat auch laut Erlebach sowohl im Online-, als auch im Print-Bereich ausgedient. Stattdessen müssten Marketing-Teams innovative Wege finden, um zu Kunden durchzudringen. „Digitalisierte, personalisierte Print-Kommunikation bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich vom Wettbewerb und dem übersättigten Online-Markt abzuheben. Immer mehr heimische Unternehmen erkennen in dieser Nische auch eine Chance und nutzen sie für sich“, berichtet der IT-Experte. So beispielsweise auch das Unternehmen Raiffeisen Immobilien Oberösterreich, das mit über 100 Mitarbeitern und 25 Büros Immobilien und Projekte in ganz Oberösterreich vermarktet.

„Um Kunden individuell anzusprechen und Objekte bestmöglich zu vermarkten, setzten wir auf personalisierte Werbematerialien“

Mag. Christina Bangerl

Marketing
Raiffeisen Immobilien Oberösterreich

„Um Kunden individuell anzusprechen und Objekte bestmöglich zu vermarkten, setzten wir auf personalisierte Werbematerialien“

Mag. Christina Bangerl

Marketing
Raiffeisen Immobilien Oberösterreich

Konsumenten erwarten relevante und zielgerichtete Kommunikation

Das Prinzip von personalisierter Werbung kennt jeder, der bereits einmal über Amazon bestellt hat: Produktempfehlungen, die angezeigt werden, sind nicht beliebig, sondern bauen auf einer Historie und auf persönliche Präferenzen auf. „Konsumenten erwarten relevante und zielgerichtete Kommunikation. In digitalen Kanälen gab es hier in den letzten Jahren große Fortschritte, im analogen Bereich besteht noch Aufholbedarf. Die Technologie dafür gibt es bereits. Am Willen, die digitale Transformation für Print-Produkte proaktiv in Angriff zu nehmen, mangelt es vielerorts noch“, meint Premedia-Geschäftsführer Erlebach.

Nachhaltigkeit bedeutet bedarfsgerechte Produktion

Genauso wie das Thema Digitalisierung in den letzten Monaten in den Fokus gerückt ist, hat auch der Nachhaltigkeitsgedanke weiteren Aufschwung erfahren. Masse und Verschwendung gelten als Begriffe der Vergangenheit, bewusster Konsum wird hingegen großgeschrieben. Erlebach ist sich sicher: „Ein weiterer Grund, weshalb Print in der klassischen Denkweise keine Zukunft hat. Digitalisierung in diesem Bereich bedeutet auch bedarfsgerechte Produktion.“ Erlebach zufolge wird bei vielen Unternehmen der Jahresbedarf an Printmaterialien in verschiedensten Sprachen noch als Großauflage im Offsetdruck produziert. So entstehen hohe Lagerbestände mit geringer Drehung.

Durch Automatisierungsprozesse wird es allerdings möglich, dass die Vertriebs-Teams der internationalen Niederlassungen nur bei Bedarf die gerade benötigten Mengen an Print-Produkten beziehen. Ähnlich macht es beispielsweise die Bausparkasse Wüstenrot mit Sitz in Salzburg. „Durch die Umstellung der Print-Prozesse auf „on demand“ konnten die Lagermenge und die Lagerkosten um mehr als 40 Prozent reduziert werden, während die Aktualität der Werbemittel jederzeit sichergestellt wird“, berichtet Nina Tamerl, Head of Innovation, Product & Marketing der Wüstenrot-Gruppe.

Wolfgang Erlebach im Anzug

„Die Digitalisierung von klassischen Marketing-Prozessen in der österreichischen Wirtschaft ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein Impuls von wirtschaftlicher Transformation. Prozesse werden nicht nur effizienter, sondern bilden die Voraussetzung für internationale Expansion. Das betrifft nicht nur B2B-Unternehmen, sondern auch den B2C-Bereich. Beispielsweise setzen wir aktuell ein großes Projekt mit einem oberösterreichischen Tourismusverband um“, so Erlebach abschließend.

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